[Rezension] Wie im Drehbuch! von Jérôme Cantu

von Jérôme Cantu
ISBN: 978-3-732-29343-8

Taschenbuch: 12,90€

196 Seiten
2013 bei BoD - Books on Demand erschienen

>>Spinnst du?! Das war Koks im Wert von 40.000 Euro!<< (Seite 42, Zeile 1+2)

Nachdem der Filmjournalist Marius mit seinem ersten Roman überraschend zum gefeierten Newcomer-Autor wurde, genießt er das Berliner Leben in vollen Zügen. Von nun an scheint er sorgenfrei zu sein: Endlich hat er genügend Geld auf dem Konto und sein Buch steht kurz davor, verfilmt zu werden.
Als er jedoch nach einer durchfeierten Nacht feststellen muss, dass er nicht nur mit der Geliebten eines seiner Freunde geschlafen hat, sondern auch noch bei einem Berliner Drogendealer in der Schuld steht, ändert sich seine Situation dramatisch. Plötzlich hat er mit einem ganzen Haufen von Problemen zu kämpfen - und nur wenige Tage Zeit, sie zu lösen. Die Situation spitzt sich noch zu, als der geplante Filmdreh in eine finanzielle Krise rutscht und eines morgens die Kriminalpolizei an Marius' Haustür klingelt.
In seiner Verzweiflung entwickelt er zusammen mit seinen Freunden einen verwegenen Plan, wie er aus dem Schlamassel wieder herauskommen kann... Quelle: amazon

Das Buch hat mich direkt angesprochen und auch wenn die Protagonsisten nicht wirklich meinem Alter entsprechen, wollte ich das Buch trotzdem unbedigt lesen.

Wir begleiten den Protagonisten Marius durch eine sehr spannende Woche seines Lebens (was vergleichsweise zu anderen Büchern wirklich kurz erscheint) und werden auch nach ungefähr 10 relativ kurzen Kapiteln direkt in die Haupthandlung eingeweiht: Ein totaler Filmriss!
Mir erschienen die Folgen dieser durchfeierten Nacht allerdings ein bisschen übertrieben, da man meiner Meinung nach selbst im angetrunkenen und zugedröhnten Zustand nicht einfach so Drogen im Wert von 40.000€ verlieren kann. Aber nunja, ich habe mich nicht beirren lassen und habe einfach weitergelesen.
Bald machen Marius und seine Begleiterin Myriam sich auf der Suche nach Erinnerungen aus der Nacht und werden auch bald fündig. Ich muss sagen, in so einer Situation hätte ich niemals so einen klaren Kopf bewahren können, wie die beiden. Es war schon sehr interessant, wie und was die beiden herausfinden, allerdings finde ich nicht unbedingt, dass eine sehr hohe Spannung aufgekommen ist, was wirklich schade ist. Insgesamt war das ganze aber auch nich so schlimm, wie die Inhaltsangabe das angibt.
Ich muss aber sagen, Respekt für das Ende! Das ist echt super geworden und ich hätte es niemals erwartet und das hat mir wirklich gut gefallen! Zuerst war es verwirrend, aber nachdem sich das gelegt hat, musste ich echt schmunzeln. Allerdings finde ich, dass die Inhaltsangabe hier fast schon zu viel verrät...
Die Sprache der verschiedenen Charaktere ist mir so noch nicht untergekommen. Die Stellen mit dem Berliner Dialekt haben mir dabei wirklich super gefallen und ich konnte die Personen dabei immer richtig in meinem Kopf rumberlinern hören. :D Vor allem, da ich selbst fast gar keine Dialekte oder Akzente kann, hat mir dieser Aspekt sehr gefallen.
Mit den Charakteren konnte ich mich leider nicht identifizieren. Vielleicht lag es am großen Altersunterschied, jedenfalls kam ich mir immer vor, als würde ich die Situation als Außenstehender miterleben. Irgendwie konnten mich die Charaktere nicht richtig erreichen...
Am Cover könnte man bestimmt noch einiges verändern, um das Buch an sich attraktiver wirken zu lassen, sodass es mehr Leute in die Hand nehmen. Natürlich ist mir klar, dass sich Selfpublisher nicht einen supertollen Grafikdesigner nehmen können, das würde einfach ganz schön viel kosten, aber auf mich hat das Cover anfangs ein bisschen durcheinandergewürfelt gewirkt und ich habe erst am Ende den Sinn dahinter verstanden.

Ein schönes Buch für zwischendurch, allerdings würde ich das Buch wirklich nur Leuten ab 20 oder ab 25 empfehlen, das es doch eher in der "Erwachsenenwelt" spielt. Allerdings ist das Ende wirklich gelungen und die Idee ist auch sehr gut! :)